Qualität in der Familientrauerarbeit benötigt immer auch individuelle Hilfe. Die männlichen UND weiblichen Trauerpädagogen im Trauergruppenteam bieten neben der Trauergruppenarbeit auch zusätzliche Einzel- und Familiengespräche bei Bedarf an.
Dies alles ist nur durch die Unterstützung von Förderern möglich.
Auch wenn Einzelne immer kleine Beiträge leisten, so schafft die Summe aller die Möglichkeit, Familien in Krisenzeiten aufzufangen und zu stabilisieren.
Sie sorgen durch Ihre Spende dafür, dass die LAVIA Familientrauerbegleitung gGmbH für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nach schwerwiegenden Verlusten ermöglicht wird. Bitte engagieren Sie sich mit uns für trauernde Familien in Ausnahmesituationen. Werden Sie Teil des LAVIA Förderkreises.
Telefon: 0049-174-8074305
Mail: GutesTun@lavia.de
Konto-Nr.: IBAN DE74360602951001339016
LAVIA Familientrauerbegleitung
Wenn Ihr ein gezieltes Projekt mit unterstützen möchtet, gebt bei Eurer Spendenüberweisung, diesen Zweck mit an.
Alle Angebote werden von pädagogischen Fachkräften mit einer Familientrauerweiterbildung ausgeführt. Die einzelnen Angebote beinhalten bei Bedarf u.a. Material, Fahrtzeiten, Mietkosten, Versicherungen, Elterngespräche, Kontaktaufnahme mit Hospizen, Bestattern, Krankenhaus, Kindergarten und Schule. Sie als UnterstützerIn können ein ganzes Projekt oder auch einen Teil davon finanziell unterstützen. Jede finanzielle Hilfe ist so wertvoll. Fragen Sie bei Interesse einer Gesamtförderung gerne nach den Kosten:
Herzliche Grüße aus dem LAVIAhaus! Mechthild Schroeter-Rupieper
Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Overbeck,
Sehr geehrte Herren Staatssekretäre,
sehr geehrter Herr Generalvikar Pfeffer,
sehr geehrte Frau Koch-Eichenberg,
sehr geehrter Herr Probst Müller,
sehr geehrter Herr Wessel,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Preisträgerinnen und Preisträger,
liebe Kinder,
liebe Gäste und Freunde der Stiftung für Kinder,
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines.
Das eine Blatt man merkt es kaum. Denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unserem Leben. Drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen.
Ich freue mich, dass ich an dieser Stelle als Laudatorin zu Ihnen sprechen darf. Unser nächster Preisträger, „Lavia – das Institut für Familientrauerbegleitung“ aus Gelsenkirchen, hat sich einer schweren Aufgabe angenommen:
Den Tod eines lieben Angehörigen für die Hinterbliebenen erträglich zu machen.
Die Situation ist jedes Mal neu. Der Umgang mit dem Tod kennt wenig Routine Aber jeder, der es schon mal erleben musste weiß: Wer einen geliebten Menschen verliert, für den bricht die Welt zusammen. Buchstäblich, denn wir definieren und in großem Maße über unsere Bindungen zu Eltern, Partnern, Kindern.
Doch wer trauert, der wandelt auch. Trauern verändert die Seele.
Jeder Einzelne erlebt Trauer auf seine eigene Weise und in seinem eigenen Tempo. Trauer betrifft Seele und Körper: Viele Trauernde leiden unter Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Nervosität. Erschöpfung macht sich breit. Sie sind oft sprichwörtlich krank vor Trauer.
Seelisch durchleiden Trauernde nach dem ersten Schock emotionale Ausnahmezustände verschiedenster Art: tiefe Verzweiflung greift um sich. Hinzukommen Schmerz, manchmal auch Wut. Einsamkeit, Ängste und Schuldgefühle sind nicht selten.
Gerade trauernde Kinder und Jugendliche spüren häufig sehr genau, wenn die Angehörigen selbst stark mit ihrer Trauer beschäftigt sind. Sie leugnen oftmals ihre eigenen Trauergefühle, um die Angehörigen nicht noch mehr zu belasten. So erfahren trauernde Kinder und Jugendliche häufig einen doppelten Verlust, den des verstorbenen Menschen und den zu trauernden Angehörigen.
Als Polizeipräsidentin der Polizei Recklinghausen werden mir immer wieder in meiner täglichen Lagebesprechung Sachverhalte vorgetragen, bei denen Menschen zu Tode kommen. Ganz besonders hat mich das Schicksal eines 5-Jährigen Jungen und seiner Familie aus Recklinghausen berührt,
dessen Mutter durch einen vorsätzlichen Steinwurf von einer Brücke auf dem Rückweg aus dem Dänemarkurlaub tödlich verletzt wurde.
Wie kann es dieser Familie, insbesondere diesem Kind gelingen, mit einer solchen Erfahrung weiterzuleben? Wie kann hier Trauerbewältigung stattfinden, denn Trauer kann man nicht schönreden, nicht weg reden. Sie geht nur vorbei, indem man trauert. Um das leben zu können, brauchen gerade Familien eine Möglichkeit, gemeinsam mit Verlust, Abschied und Tod umgehen zu lernen und auch einen Ausdruck dafür zu finden.
Hier hilft Lavia mit einem überzeugenden Konzept. Mit einer ganz neuen Form von Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche, ihre Eltern und Großeltern. Ein Programm, das es in dieser Form bisher nur in Gelsenkirchen gibt.
Die Schwerpunkte, die Lavia in Gelsenkirchen anbietet, sind zurzeit noch einmalig. Die Begleitung ist nachhaltig und dauerhaft. Die Lavia-Mitarbeiter kümmern sich langfristig um die Betroffenen. Ganz besonders verwaiste Kinder und Jugendliche, die regelmäßig erst nach und nach begreifen, was Verlust bedeutet, erhielten bislang selten dauerhafte Unterstützung in ihrer Trauer.
Das Lavia-Programm ist ein gutes Beispiel für erfolgreiche Trauerbegleitung in ganz Europa geworden. Das Modell wird oft kopiert: in Österreich, Belgien und auch in der Schweiz. Der Gelsenkirchener Ansatz hilft den Menschen über Jahre, mit ihrem Verlust dauerhaft zurechtkommen. Die Lavia-Trauergruppen unterstützen die jungen Menschen reflektiert über ihren Verlust zu sprechen und mit Trauerreaktionen umzugehen.
So bin ich als Polizeipräsidentin, die auch für die Stadt Haltern am See zuständig ist, sehr dankbar dafür, dass nach dem Germanwings-Absturz im März 2015, bei dem 16 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen aus Haltern auf tragisch Weise in den Tod gerissen wurden, Lavia Mitarbeiter vom ersten Tag an den Hinterbliebenen zur Seite standen.
Sie sprachen auf dem Schulhof in Haltern mit den Kindern und betroffenen Familien, gingen in die Klassen und gründeten Trauergruppen, in denen gemeinsam die Trauer verarbeitet werden kann.
Der gute Ruf des Instituts ist hart erarbeitet: Die besondere Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist nicht selbstverständlich für so eine Einrichtung. Die Betreuung, ob einzeln oder in Gruppen, wird ausschließlich durch ausgebildete Pädagogen und Pädagoginnen gewährleistet.
Diese besonderen Leistungen und das Engagement von Lavia Familientrauerbegleitung waren für uns Grund genug, dieses überzeugende Projekt mit dem Preis auszuzeichnen.
Herzlichen Dank Frau Schroeter-Rupieper!
Und herzlichen Glückwunsch!
Friederike Zurhausen
28. November 2016
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